Smarte Mobilität braucht Netzwerke

Kunden fordern eine neue Mobilität – die Branche denkt noch nicht vernetzt!
Dr. Volker Serfling,Leiter IT,Deutsche Bahn Connect
Deutsche Bahn Connect GmbH Beitrag

Der Stellenwert der Mobilität ist hoch, wie auch die Ansprüche, die an sie gestellt werden. Schnell und komfortabel will man heute reisen – ohne viele Umstiege oder wenn, dann bitte ohne Wartezeit. Informationen über den Weg oder die Ankunftszeit sind dabei selbstverständlich. In der heutigen Zeit sollte das mittels Computernetzwerken, weltweiter Positionsbestimmung, künstlicher Intelligenz und Blockchain durchaus realisierbar sein.


Aber aufgrund von Insellösungen vieler Mobilitätsanbieter suchen Kunden vergebens nach smarter, unterbrechungsarmer und durchgängiger Mobilität von Haustür zu Haustür. Dabei waren nie mehr Anbieter am Markt – angefangen von Fahrtvermittlungsdiensten über diverse Carsharing-Anbieter bis hin zu fast schon unzähligen Bike-Sharing-Anbietern in unseren Städten. Natürlich werben alle Anbieter damit, digi-tal zu sein – aber neben der eigenen App kann von einer Vernetzung untereinander keine Rede sein.


Dabei gibt es positive Beispiele aus anderen Branchen – etwa bei Logistikern, die ihre physischen Netze füreinander öffnen und die digitalen Zwillingsdaten der physischen Sendungen austauschen.
Das bedeutet, ein Logis-tiker kann seine Sendung in die Verkehrsmittel eines anderen zuladen. Verrechnet wird im Netzwerk – der Kunde bleibt davon unberührt.


Blockchain-Technologien helfen dabei ohne zentrale Infrastrukturen auszukommen.


Nun sind die Hürden in der Personenbeförderung zahlreicher und auch komplexer – schon alleine mit Blick auf die Weitergabe von Personendaten im Vergleich zu Sendungsdaten. Dies ist sowohl gesellschaftlich als auch regulatorisch deutlich schwieriger – Stichwort DSGVO. Aber allein durch die diskriminierungsfreie Bereitstellung von Informationen und Buchungsmöglichkeiten eines anderen Verkehrsmittels in der eigenen Smartphone-App könnte heute jeder Mobilitätsanbieter seinen Kunden eine echte Mobilitäts-App bieten. Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) machen es seit einiger Zeit vor. So können die Mobilitätsleistungen des RMV in der Bahn-App (Navigator) und Bahnleistungen in der RMV-App gebucht werden. Die Sharing Mobility Services der Deutschen Bahn Connect Call a Bike und Flinkster stehen seit Jahren als öffentlich nutzbare Schnittstellen im Internet zur Verfügung – allerdings ohne nennenswerte Anfragen von Anbietern, was zeigt, der Kundennutzen von smarter Mobilität ist bei vielen Anbietern noch nicht angekommen.


Mit dem aktuellen Urteil des Bundesarbeitsgerichts, wonach Reisezeiten als Arbeitszeiten zu vergüten sind, findet zumindest bei Unternehmenskunden ein Umdenken statt. Mobilitätsanbieter müssen effiziente Angebote machen. Mit unserer preisgekrönten Idee eines innovativen Mobilitätsbudgets haben wir eine mögliche Antwort gefunden – natürlich als offene Plattform konzipiert, auf der wir für Unternehmen und deren Mitarbeiter alle Formen der Mobilität inklusive Echtzeitinformation und Buchungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Dabei integrieren wir nicht nur DB- eigene Produkte und ÖPNV-Anbieter, sondern auch andere Teilnehmer am Mobilitätsmarkt. Denn das Ziel muss lauten: Reisende effizient von A nach B zu bringen.

 


www.deutschebahnconnect.com
www.db-mobilitaetsbudget.de

 

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