Prozessautomatisierung: So funktioniert Tracking in der Logistik

Was, wo, wohin, wie lange? Wer Waren effizient bewegen will, braucht viele Daten. Winzige Bluetooth-Sender erleichtern jetzt den Logistiker-Alltag.
Harald Rodler Head of Innovation Management, NTT DATA Business Solutions AG
Harald Rodler Head of Innovation Management, NTT DATA Business Solutions AG
NTT DATA Business Solutions Beitrag

Lieferungen ins Lager, Teiletransport in die Produktion, Auslieferung zum Kunden: In Industrie und Logistik werden täglich massenhaft Waren und Material bewegt – oftmals innerhalb der Lager und Shopfloors. Je zahlreicher die Objekte und Einzelbewegungen, desto aufwändiger wird die vollständige Verfolgung und Datenerfassung. In der Folge entstehen Lücken und Fehler in den Stamm- und Bewegungsdaten. Und das kann hohe Kosten verursachen, sei es durch vermisste Einzelteile, Defizite in der Produktqualität und Liefertreue oder sogar durch sicherheitsrelevante Mängel, wenn beispielsweise Logistiker die Kühlkette von Medizinprodukten nicht sicher nachvollziehen können.


Um Objekte zu tracken und im ERP-System zu registrieren, nutzen die meisten Unternehmen bisher Bar- und QR-Codes. Der Nachteil: Das Scannen dieser Codes ist ein manueller Arbeitsschritt, der viel Personal bindet und dazu fehleranfällig ist. Ein typisches Industrieunternehmen kommt monatlich auf zehntausende manuelle Buchungen zwischen Wareneingang, Produktionsversorgung, -entsorgung und Warenausgang. Der Clou: Bis zu 90 Prozent dieser Buchungen lassen sich in der Regel automatisieren – durch Real Time Locating Systems (RTLS). Diese kombinieren kleine Beacon-Sender mit einer Software-Lösung, die Standortdaten in Echtzeit ins ERP-System überträgt.


Wie sieht aktuelles RTLS aus? Ein Beispiel ist die von NTT DATA Business Solutions und Scheidt & Bachmann entwickelte gemeinsame Systemlösung it.trackITADD  und loopa. Das Indoor-Lokalisierungssystem loopa erfasst Warenbewegungen in Echtzeit und verbucht diese über it.trackITADD automatisch im SAP-System. In nur vier Schritten können Unternehmen ihre Produktions- und Logistikprozesse transparent machen und automatisieren:

 

• Alle relevanten Güter bzw. Ladungsträger werden mit loopa.Beacons bestückt. Diese senden über Bluetooth Low Energy (BLE) Signale an die Funkortungsantennen der zuvor vermessenen Räume und übermitteln bei Bedarf auch Bewegungs- und Beschleunigungsdaten für die Qualitätssicherung.
• An diese Beacons koppelt die loopa.App einzelne oder mehrere SAP-Objekte (z. B. Kanban-Kisten, Transportaufträge, Materialien etc.), um deren Position nachverfolgen zu können.
• Gekoppelte SAP-Objekte werden entlang der Prozessketten in Echtzeit erfasst und lokalisiert.
• Über it.trackITADD wird der Prozessfortschritt nahtlos im SAP-System verbucht.

 

Produktionsleiter und Logistiker wissen dann in Echtzeit, wo sich Bauteile bzw. Ladungsträger befinden. Die Suche nach bestimmten Objekten gehört der Vergangenheit an. Ebenso kann die Produktionsplanung und -steuerung genauer abschätzen, wann ein Produktionsauftrag starten kann. Weitere nützliche Funktionen wie etwa eine Liegezeitüberwachung oder die Definition von Sicherheitsbereichen, Kapazitäten und Einschränkungen für Güter sind möglich. Mit dem integrierten Dashboard lassen sich Prozesse visualisieren, analysieren und optimieren, etwa über eine Auslastungsanalyse. Kurz: Die neu gewonnene Transparenz öffnet die Türen für vielfältige Prozessoptimierungen.


Eine Investition in ein RTLS ist vergleichsweise überschaubar. Dafür sorgen eine einfache SAP-Integration durch aufeinander abgestimmte Schnittstellen, die robuste und günstige Hardware sowie eine schnelle Implementierung vor Ort. Unternehmen können sich vorab den ROI und die Amortisationsdauer präzise ausrechnen.

 

www.itel.li/trackit

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