Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Arbeitswelt sind nach wie vor groß. Während lediglich 14 Prozent der Frauen in einer Leitungsposition arbeiten, sind es bei den Männern 32 Prozent. Doch selbst Frauen in Führungspositionen erleben Benachteiligungen: Sie führen im Durchschnitt 18 Mitarbeitende weniger als Männer und fühlen sich bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen häufiger übergangen. Das zeigt der repräsentative Monitor „Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsplatz“ im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums.
Frauen stoßen immer noch oft an die gläserne Decke. Das hat strukturelle und kulturelle Ursachen: Frauen arbeiten der Familie zuliebe sehr viel häufiger in Teilzeit, haben unterbrochene Lebensläufe und organisieren sich zu wenig.
Dabei bereichern vielfältige Teams Betriebe: Sie eröffnen neue Perspektiven, bieten neue Ansätze bei Problemlösungen, erhöhen die Produktivität und auch die Attraktivität für neue Beschäftigte. Mehr Potenziale sichern damit den Unternehmenserfolg.
Stereotype kritisch hinterfragen
Die eigentliche Herausforderung liegt oft im Umgang mit Stereotypen. Hier müssen sich Geschäftsleitung und Beschäftigte auch selbst kritisch hinterfragen. Erst wenn alle Akteure innerhalb und außerhalb des Betriebs sich dieser Thematik bewusst sind und für sich Wege aus den Stereotypenfallen gefunden haben, ist das Fundament für Chancengleichheit gelegt. Kurse, die nicht nur Sprachtraining beinhalten, sondern auch über Land und Leute informieren und Kulturunterschiede näherbringen, helfen dabei.
Entscheidend ist auch, dass sich die Führung ändert: Die moderne Führung eigenständiger und diverser Teams ist nicht mehr hierarchisch, sondern partizipativ organisiert. Mitbestimmung und Selbstorganisation ersetzen „Top-Down“-Entscheidungen. Individuelle Wertschätzung und Selbstverantwortung steigern dabei die Produktivität, sind aber auch ein wichtiger Faktor, wenn es um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Zukunftsorientierte Unternehmen denken beim Recruiting in Teams und investieren in deren Entwicklung.
Mentoren sind wichtig
Wir brauchen also eine offene Unternehmenskultur mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, transparente Karrierewege mit klaren Fixpunkten, die für alle gelten, aktivere Netzwerke und Mentorenprogramme für Frauen, aber auch ein Umdenken, um mit Stereotypen aufzuräumen.
Wichtig ist, dass Betriebe dafür auch über den eigenen Tellerrand hinausschauen und sich vernetzen. Auf www.inqa-check-vielfalt.de können Unternehmen ihren Handlungsbedarf feststellen, Maßnahmen festlegen und mit einer Selbsterklärung darauf aufmerksam machen, dass sie Vielfalt im Betrieb fördern.
Vielfalt als Erfolgsfaktor
Erst die Vielfalt von Frauen und Männern unterschiedlicher Herkunft, verschiedenen Alters und verschiedener Prägung macht Unternehmen zukunftsfähig. Betriebe müssen sich öffnen und eigene Diversity-Strategien entwickeln.
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